Meinertsche Spinnmühle

place
Untere Hauptstraße 95, 09385 Lugau/Erzgeb.

Ursprung

Entstehungszeit: Industrie & Gewerbe

Ursprüngliche Nutzung

Industrie & Gewerbe - Mühle

Informationen

Sie brauchen mehr Informationen oder Informationen sind nicht korrekt?

Kontakt aufnehmen
Gebäudezustand

Kategorie

Akut bedrohtes Denkmal

Objekt-Nr.

208

Ort

Untere Hauptstraße 95, 09385 Lugau/Erzgeb.

Beschreibung

Industriedenkmal von 1812/13 mit europäischer Bedeutung

Baujahr

1812/13

Nutzung

Derzeitige Nutzung

leerstehend

Ursprüngliche Nutzung

Das über 200 Jahre alte, 1812/13 für die Brüder Meinert als Baumwollspinnerei errichtete Gebäude ist der letzte der eindrucksvollen Fabrikbauten Johann Traugott Lohses, das in seiner vollen Kubatur erhalten ist. Johann Traugott Lohse (1760-1836), ein Maurermeister aus der Umgebung von Chemnitz, hat neben zahlreichen Kirchen und weiteren Gebäuden die ersten eigentlichen Fabrikgebäude in Sachsen geplant und ausgeführt. Als erster sächsischer Industriearchitekt war Lohse zugleich einer der wichtigsten Architekten des Klassizismus in Sachsen. Sachsen und hier insbesondere das Erzgebirge waren vor 200 Jahren neben England Vorreiter der Industrialisierung, die dann erst später ganz Europa erfasste und dessen weitere Geschichte bis heute bestimmte. Da es für Industriebauten noch keine Bautradition gab, hat Lohse völlig neue Bautypen geschaffen. Die bis zu achtgeschossigen Bauten entstanden inmitten von niedrigen Häusern. Daher verbarg Lohse drei bis vier Geschosse in Mansarddächern und führte nur drei bis maximal vier Geschosse mit massiven Wänden aus. Einige der Gebäude versah Lohse mit Dreiviertelsäulen an den Gebäudeecken, eine Nobilitierung der Fabriken, die es vorher nur bei Schlössern gab. Für die durch Säulen nobilitierten Fabrikbauten wurde der Begriff des „Palasttyps" geprägt, der die Besonderheit dieser Spinnereigebäude gut trifft. Diese Kombination von Dreiviertelsäulen und Mansarddach ist heute einzig nur noch an der Spinnmühle in Lugau erhalten. Damit besitzt Lugau mit dem letzten vollständig erhaltenen Exemplar des "Palasttyps" ein Baudenkmal, das gleichermaßen für die Geschichte der Industrialisierung, als auch der Bauepoche des Klassizismus Bedeutung für ganz Europa zukommt.

Sonstiges

http://www.repage4.de/member/schmalfuss/meinertschespinnmuehle4.html Weiterer Ansprechpartner: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Schloßplatz 1 | 01067 Dresden www.denkmalpflege.sachsen.de Tel.: 0351/48430-0

Sie haben mehr Infos oder die Daten sind nicht korrekt?

Daten bearbeiten

Alle Bilder

2 Bilder

Ähnliche Objekte

  • Ansicht im Jahr 2007

    "Papierfabrik Kröllwitz Kefersteinsche Papiermühle"

    place
    Obere Papiermühlenstraße 20, 06120 Halle (Saale)
  • Ansicht im Jahr 2007

    Wohn- und Geschäftshaus "Chemnitzer Straße 47"

    place
    Chemnitzer Straße 47, 09405 Zschopau
  • Ansicht im Jahr 2007

    Mietshaus

    place
    Lützner Straße 41, 04177 Leipzig
  • Ansicht im Jahr 2007

    Mietvilla

    place
    Käthe-Kollwitz-Straße 50, 04109 Leipzig
  • Ansicht im Jahr 2007

    Ehemaliges Bibliographisches Institut Meyer

    place
    Täubchenweg 17, 04317 Leipzig
  • Ansicht im Jahr 2007

    Apostelhaus Leipzig

    place
    Apostelstraße 20, 04177 Leipzig
  • Ansicht im Jahr 2007

    Kesselgasse 20

    place
    Kesselgasse 20, 04600 Altenburg
  • Ansicht im Jahr 2007

    Gutshaus Theißen

    place
    Reußener Straße 26, 06712 Zeitz
  • Helfen Sie mit und tragen Sie ein
    Denkmal ein.

    Denkmal eintragen

Die Denkmaldatenbank für Mitteldeutschland

In der Datenbank finden Sie bedrohte Baudenkmäler und beispielhafte Denkmalsanierungen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Mehr über uns
Landessignet des Freistaates Sachsen

Gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Initiiert von