unterer Bahnhof Annaberg Buchholz

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Bahnhofsplatz 1-5, 09456 Annaberg-Buchholz

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Gebäudezustand

Kategorie

Sanierungskonzept

Objekt-Nr.

584

Ort

Bahnhofsplatz 1-5, 09456 Annaberg-Buchholz auf Karte anzeigen

Beschreibung

Die Bahnhofsanlage bestehend aus einem Empfangsgebäude, Bahnsteigüberdachungen und seitlicher Bahnmeisterei in offener Bebauung entstand 1866. Das Empfangsgebäude ist dreiteilig, da zwei giebelständige Bauteile mit einem traufständigen verbunden sind. Zum Bahnhofsvorplatz besitzt das Empfangsgebäude einen flachen Mittelrisalit, der von einem Dreieckgiebel bekrönt wird. Dieser sowie die drei Giebelflächen der Häuser in Richtung Bahnlinie geben der Anlage ihre besondere Prägung. Die Fenster im EG sowie im Mittelrisalit sind leicht spitzbogig und stellen einen stilistischen Bezug zur Tudorgotik her. Empfangsgebäude und Wohnhaus sind dreigeschossig mit verputzter Fassade und gleichmäßiger Fenstergliederung und im Erdgeschoss mit einem eingeschossigen Bauteil verbunden. Über die gesamte Gebäudelänge erstreckt sich die erhaltene Bahnsteigüberdachung, wenn auch heute ohne Nutzung, da hier keine Gleise mehr anliegen. Als 1866 Annaberg an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde (Annaberg–Chemnitz), bedeutete dies für die Stadt einen enormen Wirtschaftsaufschwung. Als bauliches Zeugnis für diese Entwicklung besitzt der Untere Bahnhof von Annaberg nicht nur baugeschichtliche, sondern vor allem verkehrstechnische und ortsgeschichtliche Bedeutung. Seit 2019 gehört die Anlage zur Kernzone des UNESCO-Welterbes »Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři«

Baujahr

vor 1870

Nutzung

Derzeitige Nutzung

Seit 2021 wird das ehemalige Empfangsgebäude als Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz zum "Smart Rail Connectivity Campus" umgebaut. Dort werden Forschungen zum autonomen Bahnbetrieb angesiedelt. Der nördliche Kopfteil des Bahnhofsgebäudes wurde am 3. April 2023 feierlich an die TU Chemnitz und den SRCC übergeben. Gleichzeitig wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Bahn geschlossen, um zu bahntechnischen Themen, wie dem FRMCS (Future Railway Mobile Communication System), zu forschen. Diese Forschung wird auf der Bahnstrecke nach Annaberg-Buchholz Süd und im weiteren Verlauf auf der Teststrecke nach Schwarzenberg betrieben werden, dazu erfolgt eine Ausstattung mit 5G-Mobilfunk.

Ursprüngliche Nutzung

1862 Baubeginn und 1866 Aufnahme des Bahnbetrieb. 1960 waren 224 Mitarbeiter u. 27 Lehrlinge in Annaberg beschäftigt, der Bahnhof hatte 16 Gleise, 26 Weichen, 2 Wärterstellen, 1 Fahrdienstleiter (heute sind nur noch 2 Gleise übrig, wovon nur eins genutzt wird). 1987 Einbau moderner Gleisbildtechnik (EZMG), damit wurden 2 Stellwerke aufgelöst. 1997 Ende des Reiseverkehr nach Schwarzenberg. Ab 2001 Beginn des Abrisses der Güterabfertigung und Gleisanlagen und kurzzeitige Stilllegung des Personenverkehr nach Chemnitz (marode Gleise zwischen Thermalbad Wiesenbad und Wolkenstein). 2002 übernimmt die Erzgebirgsbahn die Strecke und 2003 erfolgt die Wiederaufnahme des Personenverkehr Richtung Chemnitz. 2005 fährt der letzter Güterzug nach Annaberg, dieser transportierte eine Achterbahn für die Kät. 2014 kommt es zur Ausschreibung nach § 11 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) zur Abgabe/Stilllegung, diese konnte 2015 durch regionales Engagement des Bürgermeisters und der Erzgebirgsbahn verhindert werden. Der Infrastrukturbetreibung für touristische Zwecke, die Erzgebirgische Aussichtsbahn, blieb bestehen und es erfolgte eine erste Nutzung als Teststrecke für die DB AG/Erzgebirgsbahn, welche heute auf der Strecke zwischen Chemnitz und Annaberg verkehrt. Seit 2018 wollen Annaberg-Buchholz, die TU Chemnitz und weitere Partner ein Forschungszentrum für Innovative Bahntechnologien aufbauen.

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