Ehemaliges Bibliographisches Institut Meyer

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Täubchenweg 17, 04317 Leipzig

Ursprüngliche Nutzung

Industrie & Gewerbe - Verwaltung

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Gebäudezustand

Kategorie

Akut bedrohtes Denkmal

Objekt-Nr.

606

Ort

Täubchenweg 17, 04317 Leipzig auf Karte anzeigen

Beschreibung

Das letzte erhaltenes Gebäude eines ehemals großflächigen Verlags- und Durckereikomplexes auf rechteckigem Grundriss. Viergeschossig, mit gelber Klinkerfassade im Reformstil, Durchfahrt und Satteldach.

Baujahr

1871 - 1918

Nutzung

Derzeitige Nutzung

Leerstehend

Ursprüngliche Nutzung

Datierung: 1910 und früher (Fabrik), 1911–1912 (Druckerei) Bereits um 1900 zählte das Bibliographische Institut Meyer in Leipzig zu den bekanntesten und renommiertesten Verlagen in Deutschland, bekannt vor allem durch Meyers Lexikon, Brehms Tierleben und ein breites Sortiment an Klassikerausgaben. Zwischen Perthesstraße und Gerichtsweg standen bereits eindrucksvolle Druckerei- und Verlagsgebäude – Mitte April des Jahres 1911 wurde ein weiterer Bau am Täubchenweg beantragt. Als sogenannter Mittelbau bezeichnet schloss der viergeschossige Flügel einen bereits aus drei in U-Form vorhandenes Ensemble. Zudem sollte das Dachgeschoss ausgebaut und der Keller auch unter dem Hof fortgeführt werden. Entwurf, Bauleitung und die statischen Berechnungen lieferte Baurat Max Pommer, einer der wichtigsten Architekten in dieser Zeit und deutschlandweit bekannter Pionier des Betonbaus. Mit der Ausführung wurden neben der Unternehmung Max Pommer auch die Firma Gebrüder Heilmann sowie Ernst Viereckel betraut. Überarbeitete Fassadenpläne legte im September Dipl.- Ing. R. Schneider vor, die Schlußprüfung des Fabrikerweiterungsbaus fand gut ein Jahr später, Ende April 1912 statt. Der gesamte Keller diente Lagerzwecken, aber ebenso Räume in jeder Etage und unterm Dach. Im Erdgeschoss kam der Haupteingang zur Einrichtung, zudem ein Fahrradraum und das Quartier für den Hausmeister, eine Durchfahrt mit Waage gewährte die Zufahrt zum Hof. Buchdruckmaschinen standen im 1. Stock während Binderei und Zuschneiderei im 3. Obergeschoss lagen. Factor und Korrector saßen im 2. Obergeschoss. Möglich war diese Kompaktheit im Druckergewerbe durch die neuartige Gebäudekonstruktion aus Stahlbeton, durch welche eine größere Lastenaufnahme in den einzelnen Etagen ermöglicht wurde. Die Schaufassade trägt Züge des Reformstils und wendet sich klar vom üppig- dekorativen Schauwert der Historismus- und Jugendstilfassaden nur wenige Jahre älterer Fabrikbauten in Deutschland ab. Gelbe Verblendziegel prägen die Flächen, streng rhythmisiert durch Fensterachsen, Lisenen und einen markanten fünfachsigen Mittelrisalit mit drei Achsen fassendem Rundbogenschluss im oberen Fensterfeld. Die reicher gestaltete Klinkerfassade der ehemaligen Hoffront nahm stärkeren Bezug auf die vorhandenen Werksgebäude der Seitenflügel. Bedeutender Stahlbetonbau eines international renommierten Unternehmens, daher baugeschichtliche, architekturhistorische und personengeschichtliche Bedeutung. LfD/2017 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Reudnitz-Thonberg,_L%E2%80%93Z (16.4.2024) und Denkmalliste Sachsen Obj.Dok. Nr.: 09290632

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