ehem. Bahnhof, heute „Haus der Vereine“ Frankenberg

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Bahnhofstraße 1, 09669 Frankenberg/Sa.

Ursprüngliche Nutzung

Verkehrsbauten - Bahnhof

Ursprung

Entstehungszeit: Verkehr

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Bereits im Jahr 2007 hatte die Stadt das ehemalige Bahnhofsgebäude für rund 29.000 Euro gekauft. Schon damals war es das Ziel, einen zentralen Standort für die Frankenberger Vereine zu schaffen. Die Sanierung des Gebäudes kostete die Gemeinde zirka 2,2 Millionen Euro. Davon stammten rund eine halbe Million aus Eigenmitteln der Stadt. Die übrige Summe kam aus Fördermitteln der Europäischen Union, da die Kommune in den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aufgenommen wurde.

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Bei der Vergabe der Arbeiten bemühte man sich – im Rahmen der Möglichkeiten – lokale Frankenberger Firmen zu berücksichtigen. Die Sanierung erfolgte unter der Maßgabe der Schonung der originalen Bausubstanz und denkmalgerechter Rekonstruktion. Das historische Gebäude musste aber auch den modernen Anforderungen und Bestimmungen angepasst werden. So wurde eine eiserne Fluchttreppe angebaut sowie ein Fahrstuhl eingebaut, um die Barrierefreiheit des Gebäudes zu ermöglichen.

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Gebäudezustand

Kategorie

Herausragendes Konzept

Objekt-Nr.

379

Ort

Bahnhofstraße 1, 09669 Frankenberg/Sa. auf Karte anzeigen

Beschreibung

Der Bahnhof Frankenberg wurde am 1. März 1869 als Haltepunkt auf der Eisenbahnstrecke Roßwein – Niederwiesa eröffnet. Bei dem denkmalgeschützten Empfangsgebäude handelt es sich um einen Typenbau, bestehend aus zwei giebelständigen Kopfbauten und einem traufständigen Mittelbau. Während die Kopfbauten zweigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss ausgeführt sind, weist der Mittelbau nur ein Stockwerk und ein ausgebautes Dachgeschoss auf. Das Empfangsgebäude ist als Putzbau in zeittypischen Neorenaissance-Formen gestaltet. Es handelt sich um ein stark ortsbildprägendes Bauwerk, mit dem viele Frankenberger persönliche Geschichten verbinden. Das Bahnhofsgebäude ist zentral in der Stadt gelegen und damit bestens angebunden. Das Bahnhofsgebäude ist von großer verkehrsgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung für die Stadt Frankenberg. Seit 2011 wird das Empfangsgebäude als Sitz für verschiedene ortsansässige Vereine genutzt.

Baujahr

1869

Nutzung

Derzeitige Nutzung

Seit 2011 ist es das Zentrum des ehrenamtlichen Engagements in Frankenberg: das Haus der Vereine. Aktuell haben 13 Gruppen – vom Jugendclub bis zum Seniorentreff – hier ihr Domizil gefunden. Sportler, Sozialarbeiter und Senioren, Musiker, Ratgeber und Jugendliche treffen sich hier, nehmen voneinander Notiz und arbeiten an gemeinsamen Zielen. Mehrfach stellten sich die benachbarten Vereine bei Festen schon gemeinsam vor. Weitere Nutzer sind: Jugendclub „Am Bahnhof“, die Frauenbegegnungsstätte des DFB Westsachsen, das DRK, der Kreisjugendring Mittelsachsen, der Sächsische Blasmusikverband, der Sächsische Chorverband, Sportvereine, der Frankenberger Carnevalsverein und verschiedene andere Organisationen. Der ehemalige Warteraum dient als Mehrzweckraum des Gebäudes und steht allen Nutzern offen. Ein großer Vorteil, der sich aus der räumlichen Nähe der verschiedenen Vereine ergibt, liegt in der besseren auch generationenübergreifenden Vernetzung der Initiativen. Da die Vereine nur für ihre Betriebskosten und einem kleinen Anteil an der Kaltmiete selbst aufkommen müssen, waren und sind die Räumlichkeiten im „Haus der Vereine“ sehr begehrt.

Ursprüngliche Nutzung

Der Bahnhof Frankenberg (Sachs) wurde am 1. März 1869 als Haltepunkt der Bahnstrecke Roßwein – Niederwiesa eröffnet. Mit dem Bau der Bahnstrecke durch das Striegistal wurde jedoch schon 1867 begonnen. Die Strecke diente sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr. Im Jahr 1928 erfolgte ein Umbau des Bahnhofsgebäudes unter der Leitung von Oberbahnmeister Steinbach, wobei die bis dahin an der Südseite befindlichen Ausgangsportale direkt an die Bahnhofsstraße verlegt wurden. Im Jahr 2001 wurde der Streckenabschnitt Hainichen – Roßwein stillgelegt. Nach einer Sanierung des Streckenabschnitts verkehren seit 2004 nur noch auf dem Abschnitt Niederwiesa – Hainichen die Züge der Chemnitzer City-Bahn. Im Rahmen der Sanierung wurde der alte Haltepunkt Frankenberg (Sachs) Süd aufgelassen und durch einen neu errichteten Haltepunkt gleichen Namens etwa einen Kilometer weiter Richtung Ortsmitte ersetzt. Nachdem das Empfangsgebäude einige Jahre leer stand und verfiel, kam die Idee auf, es als Begegnungsstätte umzunutzen und neu zu beleben. Die Bauarbeiten zur Sanierung fanden von April 2010 bis Juli 2011 statt. Zum Frankenberger Stadtfest am 9. Juli 2011 erfolgte die offizielle Einweihung des Gebäudes unter dem Namen „Haus der Vereine“.

Sonstiges

Die Umnutzung des Empfangsgebäudes des Frankenberger Bahnhofs ist ein sehr gutes Lösungskonzept für den Umgang mit einem nicht mehr benötigten Bahnhofsgebäude und dessen Umnutzung für kommunale Zwecke. Der Erhalt des Gebäudes ist insofern wichtig, da Bahnhöfe als besonders ortsprägende Bauwerke wirken, mit denen die Menschen persönliche Geschichten verbinden und die wichtig für die Identität einer Stadt und ihrer Bewohner sind. Das Bahnhofsgebäude in Frankenberg ist aufgrund seiner verkehrsgünstigen und zentralen Lage prädestiniert für eine Nutzung als Vereinshaus und Begegnungsstätte. Durch die Unterbringung verschiedenster Vereine und Einrichtungen unter einem Dach entsteht eine enge Vernetzung der Institutionen untereinander. Auch auf das Miteinander der Generationen wirkt sich dieses Nutzungskonzept positiv aus, da hier Bürger unterschiedlichen Alters und mit verschiedensten Hintergründen leicht miteinander in Kontakt treten können.

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